New York City

Die dritte Projektphase im Schuljahr 2023/24 stand unter dem Motto „New York City“. Wir haben uns diesmal einem Experiment hingegeben und tageweise in Projekttagen gedacht und gearbeitet. So gab es ganze Mathe-Tage, Englisch-Tage, Kosmische Tage (Natur und Technik, Geographie, Politik und Geschichte) oder Musische Tage (Kunst, Musik, Theater). Zum krönenden Abschluss haben die Lernenden der Mittelstufe (Klasse 5 – 7) ein selbstgeschriebenes Theaterstück uraufgeführt, das tosenden Applaus erntete.

Auch eine von den Kids selbst ausgedachte Motto-Verkleidungs-Woche (jeden Tag eine andere Verkleidung, z.B. „Black and white“, „Schlafanzug“ oder „Hippies“) und ein passend zum Thema NYC rauschendes Faschingsfest wurden gefeiert.

Hier ein paar Fotos dazu: Fotocollage

Katja Roll

Frühlingsfest und HOLI

Am Freitag, den 15.03., feierte unsere APS-Familie ihr großes Schulfest und hieß den Frühling willkommen.

Es gab ein buntes Mitbringbuffet, einen Tausch-Flohmarkt zugunsten des Fördervereins und unserer Klassenkassen, eine Bastelwerkstatt, Tattoos und Kinderschminken, auf der Wiese Lagerfeuer und Stockbrot.

Den Höhepunkt stellte die rauschende Farbschlacht (HOLI) dar, eine abgespeckte Version des indischen Festes zum Einläuten des Frühlings und um den Sieg des Guten über das Böse zu feiern. Als krönenden Abschluss tanzten wir, bunt wie wir waren, wieder zusammen den „Jerusalema“-Tanz.

Schön, dass ihr alle da wart! Lustig und gemütlich war’s!

Hier kommen ein paar Eindrücke von unserem kunterbunten Frühlingsfest: Fotocollage

Katja Roll

Tina Turner

Unsere 4. Projektphase hatte das Gemeinschaftsthema „Tina Turner“ und endete mit einer Finissage (Abschlussausstellung, im Gegensatz zu einer Vernissage), eingeleitet durch das Lied „What’s love got to do with it?“, welches die Lernenden zusammen mit unserer Musik-Lernbegleiterin Rosalie gesungen haben und einer fantastischen Tanz-Performance zum Song „Proud Mary“ von unserer „Mini-Tina und den Tinettes“ (Anna, Emma J., Marie F., Ella und Malika). Die Finissage fand in mehreren Räumlichkeiten der APS statt. Unsere Gäste wurden in Kleingruppen von unseren Guides geführt, wo sie sich die Ergebnisse der Lernenden in den verschiedenen Fächern anschauen konnten: Fotocollage

Katja Roll

Ellas Weihnachten

Lilos Weihnachten

Gottesdienst für Angelika

Am Freitag, den 29. September 2023, präsentierten die Gottesdienst-Lots*innen ihren ersten eigenen Gottesdienst.

Was keiner wusste, war, dass es ein Gottesdienst für Angelika war, um sie aus der Schulleitung zu verabschieden.

Die Gottesdienst-Lots*innen machten ein Streichholz-Ritual, bei dem Maja als Angelika „das Licht der APS“ entzündete und es symbolisch an die anderen Lots*innen weitergab.
Wir sangen auch zwei Lieder und Angelika bekam einen Blumenkranz und eine Kerze geschenkt.
Eine weitere schöne Überraschung geschah, als Anja, Katja und Robert (das jetzige Schulleitungsteam) Angelika eine Leiter voller Geschenke mit den Worten: „Du übergibst uns die Schulleitung, deswegen geben wir dir die Schulleiter.“ überreicht bekam. 😊
Es war ein sehr berührender Gottesdienst und es wurden ein paar sehr schöne Reden gehalten.
Wir sind alle froh darüber, dass du noch dieses Schuljahr bei uns bist, Angelika, wenn auch nicht als Schulleitung!

Von Lilly (MS 2)

Vortrag „Entspannter Lernen zu Hause“

Am 19. September wurden wir von Verena Mayer von der Akademie für Lernpädagogik in die Welt der Lernstrategien mitgenommen. Mit Freude und vielen anschaulichen Beispielen brachte sie uns nahe, dass “Lernen“ glücklich macht und dass Lernen mit Freude und Konzentration zum persönlichen Erfolg führen kann.
Die vorgestellten Strategien und Beispiele aus dem Alltag und Informationen aus der Gehirnforschung inspirierten viele Eltern und wir starten voller Motivation ins neue Schuljahr!
Von Simone L.
Mutter OS 2

Repair Café der APS

Erstes Repair Café der APS am Freitag, 23. Juni 2023

„Bist du ein Verbrecher?“ – Das Kind schaute mich mit großen Augen an und einen Moment lang schien es tatsächlich eine valide Antwort auf diese Frage zu erwarten…

Ich musste unwillkürlich lachen, denn bis eben ging es noch um die IT-technische Frage der Entfernung eines Kennwortes auf dem Smartphone und plötzlich steht man vermeintlich mit einem Bein im Knast, weil eine der möglichen Methoden illegaler Natur ist und eben nur durch „Verbrecher“ genutzt werden würde!

Aber fangen wir von vorne an: Am vorletzten Freitag des Monats Juni fand das erste Repair Café der APS statt und Menschen mit den unterschiedlichsten Begabungen hatten sich zu einem gemeinsamen Zweck versammelt: Defekte Dinge mit den gegebenen Mitteln und etwas handwerklichem Geschick wieder instand zu setzen – und da teilweise die Mittel, wie z. B. ein Reifenmantel fehlten, mussten nach MacGyver-Manier auch das beliebte Panzertape oder auch mal ein paar Kabelbinder herhalten.

Doch neben dem hehren Ziel, in unserer Wegwerfgesellschaft wieder für etwas mehr Nachhaltigkeit zu sorgen, wurden natürlich sowohl die kommunikativen als auch die kulinarischen Bedürfnisse ausgefüllt – und nicht nur der Zupfkuchen war ein Träumchen!!!

Auch wurden bereits Ideen fürs nächste Mal geschmiedet: Eine mögliche Erweiterung der Speisekarte um was Herzhaftes wie z. B. im vorhandenen Außenofen selbst gebackene Pizza oder auch leckeres vom Grill.

Vorstellen könnte man sich auch eine kleine zeitliche Verlagerung in Richtung Abend, um den Tag dann nach Abschluss der Reparaturtätigkeiten gemeinsam bei einem Kaltgetränk ausklingen lassen zu können.

Alles in allem hatten wir einen vergnüglichen Nachmittag und ich freue mich bereits auf das nächste Mal.

Carsten Vater MS1

ChatGPT-free article. 😉

Ein Rückblick von Kilian A.

Meine Schulzeit an der APS

Tja, was soll ich sagen? Wenn ich dazu aufgefordert werde, meine Erinnerungen an meine Schulzeit an der APS niederzuschreiben, weiß ich erstmal gar nicht, wo man denn anfangen soll.

2017/18: Startschuss!
Als erstes ist mir ein bestimmter Tag in den Sinn gekommen. Spätsommer 2017, es wurde langsam kälter. Ich war 10 Jahre alt und auf dem Weg zum Info-Nachmittag in die APS. Ich erinnere mich noch daran, dass ich viel zu spät dran war und deshalb am Rennen war.
Als ich erschöpft den Mehrzweckraum betrat, schämte ich mich für die Unpünktlichkeit. Was mussten sich die anderen Leute in dem Raum wohl denken als da dieser kleine, schwarzhaarige Zehnjährige völlig erschöpft und noch dazu viel zu spät hereinstürmte? Oh Mann! Ich suchte mir einen freien Platz und fing an den Worten der Frau zuzuhören, die mich sechs Jahre später durch die Prüfungen begleiten sollte. Am Ende dieses Tages
war ich überzeugt, dass diese Schule das einzig richtige sein musste. Und ich behielt bis heute recht. Ich erinnere mich gerne an die Zeit, als es in der Schule nur zwei Klassenzimmer gab, wir jeden Tag in der Pause Hockey gespielt haben und wir nur eine Klasse mit drei verschiedenen Jahrgangsstufen hatten.

Schließlich standen unsere ersten richtigen Unterrichtsstunden an. Unser allererstes Projektthema, welches damals noch von den Lernbegleitern selbst ausgesucht wurde, lautete: „Meine neue Schule und ich“. Wie viele andere, konnte ich mir erstmal nicht wirklich vorstellen, was wir zu diesem Thema im Unterricht machen würden. Es wurde zudem das riesige „Gemeinschaftsbild der Gründer“ gestaltet, was heute immer noch im
Mehrzweckraum hängt und wovon jeder der damaligen Gründerklasse (mich eingeschlossen) einen Teil dieses Bildes mitgestaltet hat. Als dann unser erstes, selbst gewähltes Projekt namens „Filme“ startete, war jeder aus der Klasse extrem begeistert von diesem Thema, welches von dem großen Ausflug in die BAVARIA-Filmstudios gekrönt wurde. Eine weitere schöne Erinnerung ist das darauffolgende Projekt „Spiele“, in welchem verschiedene Teams ein eigenes Gemeinschaftsspiel auf einem großen Brett entwickeln sollten. Das Spiel unseres Teams hieß „Achtung! Gefahrenzone!“. Die Regeln wüsste ich ehrlich gesagt heute gar nicht mehr. Ich weiß auch gar nicht, ob die Spiele überhaupt noch existieren…

 

2018/19: Weiter geht’s!
Zum Wechsel ins neue Schuljahr hat sich viel verändert. Es kamen viele neue Lernenden dazu, es gab eine weitere Klasse. Ein neuer Trakt in der Schule wurde eröffnet und wir durften selbst die Wände verzieren. Ich malte den Schriftzug „Celebrate your life“ an die Wand, der heute immer noch dasteht. Die Schule hatte sich vergrößert, denn fast niemand der alten 2017er Klasse hat die Schule verlassen. Wir bekamen ein neues Klassenzimmer und jeder durfte seine Tische neu bemalen, mich eingeschlossen. Doch das war ein kompletter Reinfall, denn der neu bemalte Tisch sah noch schlimmer aus. Ich weiß auch noch, dass wir viele neue Pausenspielzeuge bekamen, zum einen auch Fußballtore, denn so gut wie jeder der Jungs war im Fußballfieber, da die WM 2018 in Russland vor der Tür stand. Der Sommer war der heißeste, den wir je erlebt hatten und viele Schüler bettelten um hitzefrei. Das musste sich angefühlt haben wie der Sommer des Jahrtausends im Jahre 2003. Zu der Zeit habe ich Gott sei Dank noch nicht gelebt. Dazu machte sich ein Thema, dessen Negativität ich bis heute nicht abschütteln kann, in meinem Kopf breit: Mathematik! Auch als ich drei Wochen zur Kur in den Schwarzwald fuhr, holte mich der ständige Stress in diesem Fach ein. Ich ging nervlich fast an diesem Fach unter und dachte sogar über einen Schulwechsel nach. Aber irgendwie habe ich es doch geschafft, fragt mich bitte nicht warum. Dieses Schuljahr zog sich für mich wie ein dicker Kaugummi. Ich war am Ende froh, dass ich dieses Schuljahr doch irgendwie überstanden habe. Doch schlimmer geht’s immer…

 

2019/20: Das Böse erwacht!
Das Böse kommt immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Es sollte das schlimmste Schuljahr meiner Laufbahn werden. Das Coronavirus machte sich in Deutschland breit und mit der Zeit kontrollierte es die Menschen wie eine Horde Roboter. Wenn man darauf zurückblickt, ist das schon irgendwie beängstigend. Am Anfang ließ man das viel an sich vorbeiziehen, doch als die Situation schließlich anfing zu eskalieren und unsere Schule auch dazu geschlossen wurde, waren viele mit der Situation überfordert. Das Homeschooling wurde zu unserem neuen Alltag. Mit Unterricht hatte das nicht mehr viel zu tun. Im Grunde musste jeder mit der neuen Lernsituation selbst klarkommen. Die Videokonferenzen waren von jedem Lernenden verhasst. Damals war es der blanke Horror, heute lachen wir jedoch darüber. Ich selbst vergleiche die damaligen Situationen gerne mit dem Comedy-Video Alman im Homeschooling von Phil Laude. Trotz diesen ganzen Tiefpunkten gab es auch ein paar schöne und lustige Momente. Da fällt mir als erstes ein, dass uns Frau Thomas in der Weihnachtszeit, damals noch über Skype, hin und wieder das Buch „Schnüpperle“ vorgelesen hat. Auch an die vielen Scherze, die man sich während den Videokonferenzen erlaubt hat, erinnere ich mich gerne.

 

2020/21: Berliiiiiiiiin!
Das abwechslungsreichste Schuljahr meines Lebens stand bevor. Mal waren wir in der Schule, mal im Homeschooling. Corona war immer noch präsent und in jeder Diskussion das Hauptthema, was mir langsam ziemlich auf den Senkel ging. Dazu kamen die ganzen strengen Corona-Regeln, die man gar nicht an zwei Händen aufzählen kann. Doch als es sich wieder zu beruhigen schien, stand endlich ein kleiner Lichtblick nach diesem und den letzten zwei Schuljahren bevor, unsere Klassenfahrt nach Berlin. Kleiner fun-fact: Das war meine erste und einzige Klassenfahrt in meinem ganzen Leben, hihi. Ich freute mich deshalb so darauf, weil Berlin zur damaligen Zeit einfach exakt zu meinem Stil passte. Ich fing an zu berlinern, war süchtig nach der Musik von SXTN und wollte am liebsten dortbleiben. Berlin waren die besten fünf Tage meines Lebens. Und obwohl die einheimischen wahrscheinlich dachten, was das denn für ein Lappen wäre, der mit Stiefeln, Jogginghose, Fleecejacke und jahrelang ungeschnitten Haaren durch ihre Stadt lief, fühlte ich mich überall wohl, egal ob am Alex oder in Marzahn. Als wir mittwochs durch Hohenschönhausen zum alten Stasiknast latschten, war ich trotz des Wetters ziemlich gut drauf. Ich kann es selbst nicht gut erklären, aber diese 20-stöckigen Hochhäuser in Kombination mit diesen trüben, bedeckten Frühherbstwetter hatten auf mich ihre ganz eigene positive Wirkung. Und vor allem war außer uns kein Mensch auf der Straße. Was sich bis heute in meinem Gehirn eingebrannt hat, ist die Erinnerung, dass wir jeden Abend denselben Weg zum selben REWE-Markt gelaufen sind, der sich im Keller eines Gebäudes befand. Als wir eines Abends uns am Alex was zu futtern holen wollten, gerieten wir fast in eine Schlägerei, haben aber schnell das Weite gesucht, puh! Zum Ende des Schuljahres war Corona übrigens so gut wie kein Thema mehr, zum Glück.

 

2021/22: Trauer und Prüfungen
Neunte Klasse, die Quali-Prüfungen standen bevor. Corona war wieder schlimmer geworden. Der große Schock kam dann, als uns am 25. Dezember 2022 unser Lernbegleiter Norbert verließ, der sich dem Virus geschlagen geben musste. Er war der beste Mathematiklernbegleiter, den ich jemals kannte und jedes Mal, wenn ich wie so oft beim Lernen für die Mathematikprüfung total verzweifelt war, wollte ich alles geben, um ihn um Rat zu bitten.
Die Schule erholte sich schnell von diesem Schock und es wurde eine große Trauerfeier mit Lagerfeuer veranstaltet, auf welcher viele der alten Schulfamilie zu Gast waren und mitgetrauert haben. Aber jeder musste nun nach vorne schauen, denn der Tod gehört nun mal zum Leben dazu und jeder Mensch wird irgendwann der Gastfreundschaft von Mutter Erde danken und woanders hingehen.
Die Schule hat sich seit dem Tod von Norbert immer weiterentwickelt. Wir bekamen sogar von der Firma „Augustinum“ einen eigenen Schulbus gewidmet.
Und plötzlich waren sie da, die Abschlussprüfungen. Wie aus dem nichts. Anfangs hatte ich das Gefühl ich hätte mich nicht genug angestrengt. Umso mehr überrascht war ich, dass ich am Ende der Prüfungen mit einem 2,2er Notendurchschnitt der Viertbeste Prüfling war, was ich IM LEBEN niemals gedacht hätte. Die erste Etappe war geschafft! Und die zweite Etappe sollte mich noch an meine psychischen Grenzen bringen, in der zehnten Klasse…

 

2022/23: Das Ende naht!
Das letzte Schuljahr, das Ende ist zum Greifen nah! Doch der Tunnel zum Licht am Ende war zum Anfang noch lang. Das Schuljahr sollte womöglich mit dem größten Abenteuer meines Lebens starten, einer 150km langen Fahrradtour nach Österreich in die Berge. Einen umfangreichen Bericht dazu habe ich bereits geschrieben, diesen finden Sie hier:
https://aktive-projektschule.de/radltour-der-os2-im-oktober/.

Die ersten Prüfungen habe ich bereits hinter mir. Gerade bereite ich mein Sachreferat für die mündliche Prüfung im Fach Deutsch vor. Es gibt noch viel zu tun. Und obwohl es manchmal ein großer Leidensweg bis hierher war, bin ich dennoch dankbar, dass bis jetzt alles so gut geklappt hat und ich letztes Jahr so einen tollen Abschluss machen durfte. Zudem steht im September meine Berufsausbildung zum Kfz-Mechatroniker vor der Tür und ich bin richtig begeistert, die Schulzeit nun hinter mir zu lassen und nun weiterzugehen in ein neues Leben.
Dennoch war es einfach eine unfassbar geile Zeit, von der man gerne erzählt!
Ein besonderes Dankeschön geht raus an alle Personen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Ihr seid die Besten ❤️!

Geschrieben von Kilian

Bericht über den Besuch einer Moschee von Hanna, Lilly und Maja

BESUCH IN DER HINTERHOFMOSCHEE DITIB

Am Donnerstag, den 20. April 2023, stiegen wir nach einer Vorbesprechung und unserem alltäglichen Morgenkreis in den Bus. Unsere knapp halbstündige Fahrt endete in Rosenheim in der Nähe der Moschee.

Da passierte schon das erste Missgeschick: Die Flasche eines Lernenden rollte unter den Bus, doch Katja konnte sie heldenhaft retten.

In der Moschee wurden wir herzlich begrüßt und gebeten, unsere Straßenschuhe im Eingang auszuziehen, bevor wir in einen Raum geführt wurden. Wir setzten uns an die Tische und machten es uns erst mal gemütlich. Zugegeben, wir fühlten uns wie Könige und Königinnen: Während wir einen Film über den Aufbau einer Moschee anschauen durften, wurden wir reichlich bedient mit türkischem Tee, Wasser, Saft, Nussschnecken und Keksen. Während wir futterten, erzählte uns eine nette Muslima namens Naciye etwas über ihre Religion, den Koran und die Moschee.

Wir haben viel dabei gelernt, zum Beispiel dass man die Moschee immer mit dem rechten Fuß betreten sollte, weil Mohammed, der Prophet des Islams, es ihnen so vorgemacht hatte; oder dass Frauen und Männer im Islam in getrennten Räumen beten. Wenn sie dann doch mal im gleichen Raum beten, dann die Männer vorne, und die Frauen hinten, damit die männlichen Moslems den Frauen nicht unter den Rock schauen können, wenn sie sich vorbeugen. In beiden Situationen beten Muslime immer in Richtung Osten, wo der für die Muslime heilige Ort Mekka und eine der größten Moscheen liegt. Außerdem ist es Pflicht, vor dem Gebet die Gebetswaschung zu machen.

Naciye hat auch etwas über den Koran erzählt. Er wird von hinten nach vorne, von rechts nach links gelesen, hat 6036 Seiten und es gibt ihn in vielen verschiedenen Sprachen. Viele Moslems können den Koran seit ihrer Kindheit auswendig. Das fanden wir alle sehr faszinierend.

Die arabischen Kalligraphie (Zierschrift) schaut SUPERTOLL aus, das haben wir auch erfahren, als Ali Hodscha, ein in diesem Bereich sehr talentierter Mann und der Religionsgelehrte der Moschee, die Namen einiger Lernenden und Lernbegleiterinnen auf Arabisch auf Blätter geschrieben hat.

Über den Ramadan, die muslimische Fastenzeit, haben wir auch viel erfahren. Man isst und trinkt einen Monat lang nur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, und dadurch, dass man immer bei Halbmond mit dem Ramadan anfängt, verschiebt er sich jedes Jahr um zehn Tage nach vorne. Wenn man daran gehindert ist zu fasten, zum Beispiel durch Schwangerschaft, wenn man krank oder etwas älter als alt ist und der Körper nicht mehr ganz so fit ist, soll man stattdessen einem hungerndem Menschen 29 Tage lang sein Abendessen spenden.

Die Muslima, die erzählte, sagte auch, dass man, wenn man sich nicht an die Regelung des Essens während der Fastenzeit hält, 61 Tage lang nachfasten muss. Sie erwähnte aber auch, dass das nicht gelten würde, wenn man zum Beispiel durch Wassermangel plötzlich umfällt. Dann dürfe man natürlich Wasser zu sich nehmen, aufhören zu fasten und die obenstehende Variante des Essenspendens wählen, sagte sie.

Nach dieser informationsreichen Erzählung gingen wir die sehr weiche Treppe nach oben zu den zwei Gebetsräumen. Wir wurden in den größeren geführt. Hier gab es auf dem Boden Linien, deren Blumenverzierungen in Richtung Osten zeigten. Dort stellten wir uns auf: Jungen vorne Mädchen hinten. Danach setzten wir uns durcheinander auf den Boden. Die Muslima erklärte uns, dass die Moslems auf dem Boden beten, weil man dort wach bleibt, denn man kann sich immer wieder bewegen, wenn es unbequem wird.

Danach betete der Hodscha uns ein Gebet vor. Extra für uns sang er den Gebetsruf, mit dem er die Moslems in die Moschee ruft. Früher gab es noch keine Mikrofone, der Imam (Gebetsrufer) sang/rief deshalb direkt vom Minarett (Turm) herunter, ohne Stimmenverstärkung. Heute ist es natürlich ganz anders.

Schließlich machten wir noch ein Abschlussbild und packten dann auch schon unsere Sachen zusammen.

Die Zeit verging wie im Flug, deshalb hatten wir nicht mehr genug Zeit, um zur APS zurückzuwandern. Wir wanderten nur bis zum Bahnhof in Rosenheim, um dort einen Bus in die Schule zu nehmen. Dort angekommen, stellten wir fest, dass der nächste Bus erst nach Schulende kommen würde.

Also wanderten wir weiter bis zur Innstraße. Als dann dort der Bus vom Bahnhof kam, den wir nicht erwartet hatten, war er schon so überfüllt, dass er uns nicht mitnahm, außer die neun, die eine Buskarte hatten. Den nächsten Bus nahm Anja mit neun Kindern.

Und dann waren immer noch neunzehn Kinder mit Katja und Jonas unterwegs. Als wir mit Katja gerade beschlossen hatten, mit ihnen zur APS zu gehen (der Ehrgeiz hatte uns gepackt), kam doch noch ein Bus Richtung Stephanskirchen, in den wir einsteigen durften. Er nahm uns, im Gegensatz zu den anderen, mit, weil er oft Lernende der APS fuhr, die ihn immer so nett grüßten und zu Schuljahresende ein kleines Geschenk gemacht hatten. Bei der Pizzeria Marco`s stiegen wir aus und wurden noch „häppchenweise“ von Anja mit dem APS-Bus abgeholt.

Am Ende des Ausflugs waren wir alle ziemlich erschöpft, doch trotzdem war es ein wunderschöner Tag.