Bericht über den Besuch einer Moschee von Hanna, Lilly und Maja

BESUCH IN DER HINTERHOFMOSCHEE DITIB

Am Donnerstag, den 20. April 2023, stiegen wir nach einer Vorbesprechung und unserem alltäglichen Morgenkreis in den Bus. Unsere knapp halbstündige Fahrt endete in Rosenheim in der Nähe der Moschee.

Da passierte schon das erste Missgeschick: Die Flasche eines Lernenden rollte unter den Bus, doch Katja konnte sie heldenhaft retten.

In der Moschee wurden wir herzlich begrüßt und gebeten, unsere Straßenschuhe im Eingang auszuziehen, bevor wir in einen Raum geführt wurden. Wir setzten uns an die Tische und machten es uns erst mal gemütlich. Zugegeben, wir fühlten uns wie Könige und Königinnen: Während wir einen Film über den Aufbau einer Moschee anschauen durften, wurden wir reichlich bedient mit türkischem Tee, Wasser, Saft, Nussschnecken und Keksen. Während wir futterten, erzählte uns eine nette Muslima namens Naciye etwas über ihre Religion, den Koran und die Moschee.

Wir haben viel dabei gelernt, zum Beispiel dass man die Moschee immer mit dem rechten Fuß betreten sollte, weil Mohammed, der Prophet des Islams, es ihnen so vorgemacht hatte; oder dass Frauen und Männer im Islam in getrennten Räumen beten. Wenn sie dann doch mal im gleichen Raum beten, dann die Männer vorne, und die Frauen hinten, damit die männlichen Moslems den Frauen nicht unter den Rock schauen können, wenn sie sich vorbeugen. In beiden Situationen beten Muslime immer in Richtung Osten, wo der für die Muslime heilige Ort Mekka und eine der größten Moscheen liegt. Außerdem ist es Pflicht, vor dem Gebet die Gebetswaschung zu machen.

Naciye hat auch etwas über den Koran erzählt. Er wird von hinten nach vorne, von rechts nach links gelesen, hat 6036 Seiten und es gibt ihn in vielen verschiedenen Sprachen. Viele Moslems können den Koran seit ihrer Kindheit auswendig. Das fanden wir alle sehr faszinierend.

Die arabischen Kalligraphie (Zierschrift) schaut SUPERTOLL aus, das haben wir auch erfahren, als Ali Hodscha, ein in diesem Bereich sehr talentierter Mann und der Religionsgelehrte der Moschee, die Namen einiger Lernenden und Lernbegleiterinnen auf Arabisch auf Blätter geschrieben hat.

Über den Ramadan, die muslimische Fastenzeit, haben wir auch viel erfahren. Man isst und trinkt einen Monat lang nur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, und dadurch, dass man immer bei Halbmond mit dem Ramadan anfängt, verschiebt er sich jedes Jahr um zehn Tage nach vorne. Wenn man daran gehindert ist zu fasten, zum Beispiel durch Schwangerschaft, wenn man krank oder etwas älter als alt ist und der Körper nicht mehr ganz so fit ist, soll man stattdessen einem hungerndem Menschen 29 Tage lang sein Abendessen spenden.

Die Muslima, die erzählte, sagte auch, dass man, wenn man sich nicht an die Regelung des Essens während der Fastenzeit hält, 61 Tage lang nachfasten muss. Sie erwähnte aber auch, dass das nicht gelten würde, wenn man zum Beispiel durch Wassermangel plötzlich umfällt. Dann dürfe man natürlich Wasser zu sich nehmen, aufhören zu fasten und die obenstehende Variante des Essenspendens wählen, sagte sie.

Nach dieser informationsreichen Erzählung gingen wir die sehr weiche Treppe nach oben zu den zwei Gebetsräumen. Wir wurden in den größeren geführt. Hier gab es auf dem Boden Linien, deren Blumenverzierungen in Richtung Osten zeigten. Dort stellten wir uns auf: Jungen vorne Mädchen hinten. Danach setzten wir uns durcheinander auf den Boden. Die Muslima erklärte uns, dass die Moslems auf dem Boden beten, weil man dort wach bleibt, denn man kann sich immer wieder bewegen, wenn es unbequem wird.

Danach betete der Hodscha uns ein Gebet vor. Extra für uns sang er den Gebetsruf, mit dem er die Moslems in die Moschee ruft. Früher gab es noch keine Mikrofone, der Imam (Gebetsrufer) sang/rief deshalb direkt vom Minarett (Turm) herunter, ohne Stimmenverstärkung. Heute ist es natürlich ganz anders.

Schließlich machten wir noch ein Abschlussbild und packten dann auch schon unsere Sachen zusammen.

Die Zeit verging wie im Flug, deshalb hatten wir nicht mehr genug Zeit, um zur APS zurückzuwandern. Wir wanderten nur bis zum Bahnhof in Rosenheim, um dort einen Bus in die Schule zu nehmen. Dort angekommen, stellten wir fest, dass der nächste Bus erst nach Schulende kommen würde.

Also wanderten wir weiter bis zur Innstraße. Als dann dort der Bus vom Bahnhof kam, den wir nicht erwartet hatten, war er schon so überfüllt, dass er uns nicht mitnahm, außer die neun, die eine Buskarte hatten. Den nächsten Bus nahm Anja mit neun Kindern.

Und dann waren immer noch neunzehn Kinder mit Katja und Jonas unterwegs. Als wir mit Katja gerade beschlossen hatten, mit ihnen zur APS zu gehen (der Ehrgeiz hatte uns gepackt), kam doch noch ein Bus Richtung Stephanskirchen, in den wir einsteigen durften. Er nahm uns, im Gegensatz zu den anderen, mit, weil er oft Lernende der APS fuhr, die ihn immer so nett grüßten und zu Schuljahresende ein kleines Geschenk gemacht hatten. Bei der Pizzeria Marco`s stiegen wir aus und wurden noch „häppchenweise“ von Anja mit dem APS-Bus abgeholt.

Am Ende des Ausflugs waren wir alle ziemlich erschöpft, doch trotzdem war es ein wunderschöner Tag.