Die Lernenden: Kinder und Jugendliche der APS

Im Mittelpunkt allen Handelns steht die Persönlichkeit des Kindes bzw. Jugendlichen und sein Bildungsprozess mit dem ihm zur Verfügung stehenden Potential.

Dabei arbeiten und lernen die jungen Menschen sowohl als mündige und freie Menschen im Team, als auch selbstständig unter Einsatz ihrer Talente.

Wir tauschen das Wort Schüler/in mit dem Wort Lernende/r aus, weil wir die neue Haltung in der Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Lernbegleiter/in bzw. -berater/in, ehemals Lehrer/in erleichtern wollen.

Unsere Schule ist für alle Kinder und Jugendlichen offen, die gerne nach der Grundschule oder als „Quereinsteiger“ aktiv und zu einem großen Teil eigenverantwortlich mit anderen gemeinsam in Projekten lernen möchten.

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Die ausgeprägte Projektorientierung der Schule erwartet von den Lernenden die Bereitschaft,

  • ihre Talente miteinzubringen,
  • im Team zu arbeiten und
  • offen für eine gelingende Feedback-Kultur zu sein.

 

Bericht der Lernenden Bildungsreise Berlin Oktober 2021

Bericht über den ersten Tag unserer Bildungsreise nach Berlin am Dienstag, den 12. Oktober 2021

Am Dienstag haben wir uns am Rosenheimer Bahnhof in der Halle um 8:15 Uhr getroffen. Gegen 8:35 Uhr sind wir zum Gleis 2 gegangen und in den Zug Richtung München Hauptbahnhof eingestiegen. Am Hauptbahnhof in München angekommen, hatten wir kurz Zeit, uns Essen und trinken für die Fahrt zu kaufen.
Auf der Fahrt von München nach Berlin haben wir viel Freizeit gehabt, aber auch ein bisschen gelernt, zum Beispiel in KUNST deinen Sitznachbarn zeichnen. Zudem mussten wir uns gegenseitig aus einem englischen Buch über den Holocaust ein bis zwei Seiten vorlesen und uns gegenseitig bei Fehlern korrigieren. Einige von uns haben auch noch die Geschichts-und Sozialkunde-Lernkarten studiert.
Um 14:30 Uhr kamen wir in Berlin an und sind mit der U-Bahn zum Hotel Meininger in der Nähe des Alexanderplatzes gefahren. Als wir gegen 15:10 ankamen, erhielten wir von einer Angestellten des Hotels eine Einweisung, auf was wir schauen sollen und was wichtig ist, wenn wir im Hotel sind.
Danach sind wir auf die Zimmer gegangen und hatten ab da zwei Stunden frei, in der man alles machen konnte, was man will.
Um 17 Uhr haben wir uns dann in der Lobby vom Hotel getroffen und sind dann zu Fuß zum Mauerpark gegangen und nach einer Bewegungseinheit besichtigen wir noch die ehemalige Mauer an der Bernauer Straße entlang. Dort konnten wir auch Fluchttunnel als Modell sehen. Danach sind wir mit der U-Bahn zum Alexanderplatz gefahren und zum Italiener am Roten Rathaus Piazza Rossa gegangen, wo wir lecker gegessen haben.
Anschließend gingen wir zurück zum Hotel. Bis 22:00 Uhr konnten wir nochmals raus oder eben gleich ins Zimmer oder an die Bar zum Billiard spielen gehen. Ich habe vor dem Schlafen gehen noch diesen Bericht geschrieben. Danach haben wir uns im Zimmer noch bisschen unterhalten und sind schlafen gegangen. Es war ein toller erster Tag.
Für die OS2: Elisa

Bildungsreise Berlin – Tagesbericht vom 2. Tag: Mittwoch, den 13.10.2021
Wir sind um ca. 9 Uhr zum Frühstücken gegangen. Anschließend sind wir mit der S-Bahn zum Brandenburger Tor mit der Quadriga gefahren, das ganz nah am Bundestag (Reichstagsgebäude) liegt. Dort haben wir ein Klassenfoto gemacht und uns alleine oder zu zweit von Fremden mit unserem Handy fotografieren lassen.
Danach gingen wir zum Holocaust Denkmal, das ca. 200 Meter entfernt vom Brandenburger Tor liegt. Im Anschluss sind wir mit einem Bus zum Jüdischen Museum Berlin (kurz: JMB) gefahren. Dort wurden wir dann in zwei Gruppen aufgeteilt und sind dann zusammen mit den Führern durch das beeindruckende Museum mit der einzigartigen Architektur von Daniel Libeskind geführt worden. Besonders eindrucksvoll war die „Leerstelle des Gedenkens“, die an die über 6 Millionen ermordete Juden erinnern soll.
Nach dem Museumsbesuch hatte dann jeder Zeit für sich. Einige waren von bisschen in der Stadt. Leoni ging es an dem Tag gesundheitlich nicht so gut und sie hat sich dann in der Zeit, als wir in der Stadt waren, ein bisschen ausgeruht.
Später sind wir gemeinsam zum Abendessen in das Restaurant am Mauerpark „East Moon“ gegangen. Dort haben wir vietnamesisch gegessen. Es hat allen sehr geschmeckt. Später sind noch ein paar von uns bis 22 Uhr draußen unterwegs gewesen. Wir haben noch ein bisschen Billiard gespielt und einige von uns noch „gepratzelt“. Dann ist jeder in sein Zimmer gegangen. Der Abend war sehr schön, interessant und lecker.
Für die OS2: Lena, Leoni und Amelie

Am Donnerstag, dem 14.10.2021 war der dritte Tag unserer Bildungsreise (12.10. – 16.10.).
Er war aus meiner Sicht der Anstrengendste. Wir hatten mit Abstand den weitesten Weg vor uns, ins ehemalige „Stasi-Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen“. Wir trafen uns schon um 8:40 Uhr. Im Anschluss sind wir losgegangen, hierbei hatte jeden Tag eine Gruppe, die immer in einem Zimmer zusammen war, die Aufgabe, die Route zu planen, eine Bewegungseinheit vorzubereiten und einen Artikel zum Tag zu schreiben und für die Klasse die Informationen zu posten und zu fotografieren.
Unsere Gruppe hat gute Arbeit geleistet. Rafael war für die Fotos zuständig, Matthis hat die Bewegungseinheiten geplant und durchgeführt, Korbinian hat die Route geplant und ich, Jonas, bin für den Artikel zuständig. Meine Aufgabe war es zudem, mich auch, mich um die Nöte einiger anderer zu kümmern und als Schlusslicht auf die Letzten in der Gruppe zu achten.
Nach dem Besuch der Gedenkstätte sind wir mit der U-Bahn zum Reichstag gefahren und sind um das Paul-Löbe-Haus und haben noch ein Interview mit Norbert Thomas, unserem Begleiter geführt, der als Stellvertreter der CDU (leider war das ja in Echt wegen der Pandemie nicht möglich), den vorbereiteten Interviewfragen der
Lernenden Rede und Antwort stehen musste. Es war ein Rollenspiel damit wir eine Aufgabe unseres DEUTSCH-Projektlernplans erledigen konnten, da wir die Aufgabe hatten, einem/r Abgeordneten/in ein paar Fragen zu stellen.
So starteten wir also am Donnerstag:
Wir haben uns in der Lobby vom Hotel getroffen, noch etwas gefrühstückt und dann sind wir auch schon gestartet von der U-Bahn-Station „Senefelderplatz“ und fuhren zum Roeder Platz. Von dort aus mussten wir für einige Stationen die Trambahn nutzen.
In der Genslerstraße sind wir dann ausgestiegen und noch einen guten Kilometer zu Fuß gelaufen, bis wir dann pünktlich am Stasi-Gefängnis waren! Einfach perfekt geplant. Korbinian war sogar so schlau und ist die Route am Vortag einmal abgefahren. Wie waren die Erfahrungen der Führung? Ich denke, dass ich da für die ganze Klasse sprechen kann, dass es erstaunliche Gefühle sind, sich diese schrecklichen Bilder und den Ort anzusehen und sich dabei in die Lage der Menschen zu versetzen, die hier in Untersuchungshaft waren. Die Geschichten über die Fluchtversuche waren besonders beeindruckend. Ich finde es unfassbar, was sich in diesem Gebäude alles abgespielt hat.
Unser Guide hieß „Hanjost Dörken“. Er ist Historiker und Referent für politische Bildung und hat eine sehr schöne Erzählstimme. Da war sich meine Gruppe mehr als einig. Er hat uns sehr viel zum Gebäude erzählt, warum einiges wie gebaut wurde. Das Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen warim 2. Weltkrieg eine Großküche, wurde im Oktober 1946 ein Speziallager der Sowjetunion. Den Keller nutze man als Gefängnis. (Inhaftierte nannten es auch das „Hotel der ewigen Lampe“ oder „das U-Boot“ wegen der einen Lampe und keinem Tageslicht im winzigen Raum). Sie nutzten das Gefängnis hauptsächlich für Rebellen, Nazis, „Werwölfe“ und ideologische Gegner.
Später nutze es dann die Stasi für ihre Zwecke und baute es für seine Zwecke um und vor allem für politische Häftlinge aus. Es wurde uns hier ein Sicherheitssystem gezeigt, ein einfaches Steck-Not-System, wenn eine Kabelverbindung getrennt ist, löst es ein Alarm aus, wodurch man wusste, dass Jemand versucht zu fliehen. Dann wurden alle Türen mit einem elektronischen Schloss und einem Schlüssel gesichert.
Als die Staatssicherheit [kurz: Stasi] das Untersuchungsgefängnis nutzte, wurde sehr viel auf die Psyche der Gefangenen gesetzt. Grundsätzlich sagt man, dass das Gefängnis nur dazu da war, andere auszuhorchen.
Es gab wohl ca. 90 Tausend inoffizielle Mitarbeiter bei der Stasi, die sich später dann umbenannte in: „MFS“ Ministerium für Staatssicherheit.
Die DDR (Deutsche Demokratische Republik) war sie demokratisch NEIN!
Nach den Eindrücken bei der Führung und meinem Vorwissen kann man sehen, dass es vielmehr eine Kommunistische Diktatur war. Man hatte keine Meinungsfreiheit und wir sollten uns daher immer wieder bewusst machen, wie schön es ist, in einer Demokratie zu leben. Was für ein großer Luxus. Aus diesem Gefängnis konnte leider keiner fliehen, weil es unmöglich war. Stattdessen verkaufte die Stasi politische Häftlinge in den Westen Deutschlands im 5-stelligen Bereich. Insgesamt vermutet man, dass hiermit mehr als 2 Mrd. Euro mit Gefangenen eingenommen wurde. Um also gutes Geld zu erhalten aus dem Westen, änderte die Stasi im Weiteren ihre Methoden von physischer zu psychischer Quälerei. So gab es Sondergenehmigungen
wie Rauchen oder Hinlegen,- denn man durfte sich in seiner Zelle nicht hinlegen oder an seine Wand lehnen. Man musste im Schlaf auf dem Rücken liegen und man durfte sich nicht drehen, sonst wurde man vom Wachmann wieder geweckt, um sich wieder „richtig“ hinzulegen.
Ab und zu durfte man als Raucher rauchen oder sich immer hinlegen oder mal eine Freie Stunde haben. Die konnte aber auch gestrichen werden, und zwar wurde man oft zum Verhör gebracht, um Informationen oder noch besser ein volles Geständnis zu bekommen.
Es gab unterschiedliche Verhörtypen: die einen waren direkt freundlich (aber nur Show) oder direkt wütend und wollten zum Punkt kommen. Die einen waren richtig unfair und benutzten psychologische Tricks, denn die Vernehmer waren zum Großteil ausgebildete Doktoren der Psychologie und oder Justiz mit Psychologie verbunden (man kann auch sagen das „spezielle Stasi-Fach“).
Wenn wirklich Gefangene aus dem Gefängnis in die BRD geflohen wären, hätten sie so viel sie wollen erzählen können. Aber Beweise hatten sie nicht, dadurch, dass die Stasi keine aktive körperliche Gewalt anwendete und daher keine äußerlichen Wunden, außer seelische, sichtbar waren. Damit meine ich „Folter“.
Die wenigen Zeitzeugen, so sagt Hanjost Dörken, die es heute noch gibt, sind sehr alt und nur noch wenige können selber als Zeitzeugen die Führungen in der Gedenkstätte begleiten.
Meine beiden Eltern kommen auch aus der DDR und selbst sie haben von der Stasi mitbekommen das. All das macht mich einfach sprachlos genau wie dieses Gefängnis. Schade, dass man so etwas errichtet hat und die Leute so verblendet hat.
Mein Vater wollte sein Leben lang Seefahrer werden. Ich bin mir sicher, er hatte das Zeug dazu, aber die Stasi hat es ihm verboten, warum weiß ich nicht, aber ich weiß nur, dass sie vielen Menschen der damaligen DDR geschadet hat! Dieses dunkle Kapitel von Deutschland ist wie die Weltkriege, traurig für so ein kleines
Land, das aber so viel Macht hat!
Wir bedankten uns bei unserem „Guide Herrn Dörken“ mit einem kleinen Geschenk, der uns lobte für unsere vielen Fragen und unser echtes Interesse.
Nach der Führung haben wir uns mit der anderen Gruppe im dortigen Café getroffen und uns etwas von den Eindrücken erholt und ein wenig gegessen und getrunken. Dann brachen wir wieder zur Trambahn-Station auf. Dieses Mal eine etwas längere Strecke, – Angelika hatte sich leicht verlaufen – und sind zum Bundestag gefahren.
Dort stellten wir uns zunächst an die Spree und gedachten der dort gestorbenen Menschen während des geteilten Deutschlands wegen Fluchtversuchen.
Im Anschluss führten wir am Heinrich-Löbe-Haus, dem Gebäude, in dem viele Abgeordneten arbeiten und sich miteinander beraten, mit Norbert (unserem Lernbegleiter und 1. Vorsitzenden des Schulträgers) als stellvertretendem Abgeordneten der CDU ein Interview. Wir haben alle sehr interessante Fragen gestellt und Norbert hat es wirklich sehr gut reagiert. Ich hatte den Eindruck, er spielte seine Rolle gut, da man oft den Eindruck hat, dass Politiker immer ein bisschen um die Fragen herumreden und nicht klar JA oder NEIN sagen zu Themen, die in der Gesellschaft strittig sind.
Der Tag war wirklich erfolgreich,- auch wenn wir ALLE Fußschmerzen hatten. Wir haben es aber geschafft (Meine Füße fühlten sich an, als ob ich auf Glas und Nägeln laufe.)
An der Spree gab es dann noch eine Bewegungseinheit mit Schulterkreisen, eine vernetzte Überkreuz-Stehübung, die sehr gut für das Gehirn ist. Dann sind wir noch auf der Stelle gejoggt und machten eine Dehnungsübung, bei der man die Hände und Arme nach oben streckt und sich nach rechts und links biegt. Nach einem kurzen Abschlusskreis und haben uns aufgeteilt, wer in die Stadt geht und wer in das Hotel fährt. Sehr amüsant war, dass nur Angelika und Norbert (Unsere Lernbegleiter) in die Stadt gingen und wir alle anderen ins Hotel.
An diesem Tag sollte man sich auch selber Essen besorgen. Manche waren Pizza essen, manche holten sich einen leckeren Döner, andere waren bei MC Donalds oder anderen Fastfood-Lokalen. Eine Gruppe ging wieder ins EAST MOON.
Der Tag war gelungen und ich denke, alle sind gut eingeschlafen. Ich denke unsere Klasse ist ein Stück weiter zusammengewachsen und das macht mich froh, denn ich bin Schulsprecher und ich wünsche mir, dass an unserer Schule so ein gutes Klima herrscht. Jeder sollte mit jedem können.
Ich hoffe, es hat Ihnen Spaß gemacht, diesen Artikel zu lesen und Sie haben jetzt selber mal Lust, nach Berlin zu fahren und diese Erfahrung zu sammeln, denn es ist unsere Geschichte und das sollte man nicht verpassen!
Ihr Jonas M.

Bildungsreise nach Berlin – Bericht vom Freitag
Am Freitag sollten wir mindestens eine Sehenswürdigkeit in Berlin anschauen.
Zuerst sind Sebastian, Matthis, Rafael und ich zum Frühstücken gegangen. Im Anschluss sind wir dann mit der U-Bahn bis zum Alexanderplatz gefahren und dort sind wir dann in die U5 umgestiegen. Danach sind wir dann bis zu Station Brandenburger Tor gefahren.
Dort angekommen, haben wir uns bei einem bekannten Donut-Laden einen kleinen Snack geholt, bevor wir uns dann das Brandenburger Tor nochmals genauer angesehen haben und die Botschaften, die darum waren.
Als wir ca. eine Stunde am Brandenburger Tor herumgegangen sind, sind wir wieder zur U-Bahn gegangen und dann zur Eberswalder Straße gefahren, um uns dann etwas zum Mittagessen zu holen. Im Anschluss sind wir ins Hotel gefahren und haben uns ausgeruht, da der Vortag ziemlich anstrengend war.
Am Abend sind wir dann mit der ganzen Klasse noch zum Griechen gefahren und haben dort Abend gegessen. Nach dem Essen sind wir fast alle Richtung Siegessäule gegangen. Dann sind wir wieder zurück zum Hotel gefahren.
Für die OS 2: Vincent O.

Ich war noch bis 11:30 auf dem Zimmer und habe mich dann auf dem Weg zu einem Bekannten gemacht. Wir sind mittags zum Route 66 zum Essen gegangen und ich habe den besten Burger seit langem gegessen.
Anschließend sind wir mit dem Auto zum Alexanderplatz gefahren und haben uns auf dem Park Inn Hochhaus den Ausblick auf Berlin angesehen anschließend bin ich zum Hotel gefahren. Am Abend sind wir alle zu einem Griechen gefahren und haben dort sehr lecker gegessen. Am Ende sind Leoni, Sebi, Felizia, Amelie, Carina und ich zur Siegessäule gegangen.
Für die OS2: Moritz